Auszeichnung als ´inVISION Top Innovation 2015´

Die Imaging-Fachzeitschrift inVISION hat die OLED-Backlight-Beleuchtung seelector Lux OLED von hema electronic zur Top Innovation 2015 gewählt. Die Jury würdigt damit den Beitrag, die Themen Bildverarbeitung und optische Messtechnik weiter voran zu bringen. An der Abstimmung zum innovativsten Produkt des Jahres nahm neben der inVision-Redaktion eine unabhängige Jury von Experten teil. Mehr Informationen...

zum inVISION-Newsletter 01/15

Die organische Leuchtdiode (OLED) gilt als ein Leuchtmittel der Zukunft, das die heute üblichen Glühlampen mit ablösen könnte. Sie wandelt Elektrizität ohne große Energieverluste in flächiges Licht hoher Qualität um. Bisher sind die auf dem Markt befindlichen OLEDs allerdings noch recht preisintensiv und werden ausschließlich auf starren Materialien, wie Glas, hergestellt. Die Entwicklung von flexiblen organischen Leuchtdioden, die in industriellen Anlagen in großem Maßstab produziert werden können, verspricht hier große Kostenersparnis und somit eine breite Vermarktung der umweltfreundlichen und hocheffizienten Leuchtmittel.

Den Wissenschaftlern zweier Dresdener Fraunhofer-Institute ist es gelungen flexible, großflächige, organische Leuchtdioden mit den für eine lange Lebensdauer notwendigen Barriereschichten herzustellen. Das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS und das Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP haben zusammen in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt ROLLEX (Rolle-zu-Rolle-Fertigung hocheffizienter Leuchtdioden auf flexiblen Substraten, FKZ 13N8858 und 13N8857) erstmals eine flexible OLED mit einer Dünnschichtverkapselung in einer Rolle-zu-Rolle-Beschichtungsanlage hergestellt.

Prof. Karl Leo, Institutsleiter des Fraunhofer IPMS, bestätigt: »Die erfolgreiche Herstellung einer OLED im Vakuum-Rolle-zu-Rolle Verfahren ist ein Durchbruch auf dem Weg zu hocheffizienten und preisgünstigen Bauelementen. Der Erfolg dieses Projektes hat die Leistungsfähigkeit des Dresdener Organik-Standortes erneut unter Beweis gestellt.«

Eine überaus wichtige Komponente flexibler OLEDs ist die homogene Verkapselung der leuchtenden OLED-Schichten mit transparenten Barriereschichten. Das Eindringen kleinster Mengen Feuchtigkeit oder Sauerstoff verkürzt die Lebensdauer einer OLED stark, sodass die Leuchtmaterialien durch Barriereschichten möglichst großflächig und ohne Defekte geschützt werden müssen. Andererseits müssen die Barriereschichten das ausstrahlende Licht passieren lassen und dürfen dessen Farbe nur minimal beeinträchtigen.

In ihrer Pilotanlage konnten die Forschergruppen erstmals OLED-Materialien auf eine preisgünstige Aluminiumfolie aufbringen und mit dem vom Fraunhofer FEP patentierten Schichtsystem verkapseln, ohne die Leuchtfähigkeit der Folie zu beeinträchtigen. Die Beschichtungsprozesse erfolgen alle im Rolle-zu-Rolle-Modus mit einem kontinuierlich bewegtem Substrat und weisen daher ein erhebliches Kostensenkungspotenzial auf.

Die von den zwei Fraunhofer-Instituten entwickelte Technologie stellt einen Meilenstein für den weiteren Weg zur industriellen Herstellung von flexiblen OLEDs dar. Neben OLEDs können auch weitere Bauteile, wie z. B. organische Solarzellen oder Speichersysteme, mittelfristig realisiert werden.

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Forscher des Fraunhofer IPMS präsentiert eine
flexible OLED mit neuem Barriereschichtsystem.