Auszeichnung als ´inVISION Top Innovation 2015´

Die Imaging-Fachzeitschrift inVISION hat die OLED-Backlight-Beleuchtung seelector Lux OLED von hema electronic zur Top Innovation 2015 gewählt. Die Jury würdigt damit den Beitrag, die Themen Bildverarbeitung und optische Messtechnik weiter voran zu bringen. An der Abstimmung zum innovativsten Produkt des Jahres nahm neben der inVision-Redaktion eine unabhängige Jury von Experten teil. Mehr Informationen...

zum inVISION-Newsletter 01/15

Thüringer Unternehmen wollen OLED-Leuchten zum Durchbruch verhelfen. Das Branchennetzwerk wird ausgezeichnet.

 

Spiegelnde OLED-Leuchte: OLAB-Netzwerkmanager Gotthard Weißflog, Frank Uhr von der Automation Uhr GmbH und Dirk Schönherr (von links) von Lust Hybrid-Technik. Foto: dpa

Hermsdorf. Das Bundeswirtschaftsministerium hat das Thüringer OLED-Netzwerk als Musterbeispiel dafür ausgewählt, wie Innovationen in den Markt kommen und Mittelständler in die globale Wertschöpfungskette gelangen. Ihr Erfolgsmodell dürfen die Beteiligten Ende Oktober bei einer Tagung in Berlin vorstellen.

Ansatzpunkt für das Netzwerk waren Entwicklung im Bereich der Organischen Leucht­dioden, die sich auf Halbleiterbasis herstellen lassen. OLEDs kommen unter anderem in Displays für Handys oder Fernseher zum Einsatz. Ein anderes Anwendungsgebiet sind flächige Beleuchtungen – und hier liegt der Thüringer Schwerpunkt.

Wenn in den kommenden Jahren solche hauchdünnen Lichtmodule in den Handel kommen, haben auch hiesige Unternehmen ihren Anteil daran. "Uns hat das Netzwerk geholfen, mit Philips in Kontakt zu kommen", sagt Dirk Schönherr, Vertriebsleiter von Lust Hybrid-Technik aus Hermsdorf (Saale-Holzland-Kreis). Ein Tochterunternehmen des niederländischen Konzerns baute in Aachen eine Fertigung von OLED-Leuchten auf. Zwischenzeitlich hat das US-Unternehmen OLEDWorks die Firma übernommen und die Produktion gestartet.

Die Partner aus Thüringen sind geblieben. Automation Uhr aus Reichenbach (Saale-Holzland-Kreis) entwickelte für den Hersteller eine Anlage, die beim Prüfen und Klassifizieren der bruchempfindlichen Glasträger hilft. Beim weiteren Ausbau der Fertigung rechnet Geschäftsführer Frank Uhr damit, dass weitere Aufträge folgen.

Bei der weiteren Verarbeitung kommt Lust Hybrid-Technik zum Zug: Auf Paletten schickt OLEDWorks die Rohlinge nach Hermsdorf, wo Mitarbeiter die Module beispielsweise mit einer Stromversorgung versehen. Zwar sind die Stückzahlen noch gering, aber Vertriebsleiter Dirk Schönherr rechnet mit einem großen Wachstumspotenzial.

Die hauchdünnen Strahler ermöglichen neue Beleuchtungskonzepte, weil sie über eine sehr gleichmäßige Lichtausbeute verfügen, aber ähnlich sparsam wie Leuchtdioden sind. Erklärtes Ziel der Hersteller sei es, mit OLED-Strahlern den Massenmarkt zu erschließen und diese zum Beispiel auch in Baumärkten zu verkaufen. Der Weg ist noch weit, weil bei der Produktion der empfindlichen Strahler noch zu viel Ausschuss anfällt.

"Wir sind in Thüringen früh mit dem Thema gestartet und hoffen, weiter dran zu bleiben", sagt Netzwerkmanager Gotthard Weißflog. So laufen Gespräche für Förderprojekte zur automatisierten Modulfertigung. "Kein Mittelständler in Thüringen kann eine solche Grundinvestition ohne Unterstützung stemmen", sagt Weißflog. Das Netzwerk selbst habe die Initialzündung gegeben. "Nun setzen die Partner vor allem auf eine projektbezogene Zusammenarbeit."